Die weibliche Genitalverstümmelung/-beschneidung ist ein schädlicher Eingriff, bei dem einem Mädchen die äußeren Genitalien ganz oder teilweise gewaltsam entfernt oder verletzt werden. Die Mädchen sind zum Zeitpunkt der Beschneidung in der Regel unter 5 Jahre alt. Die Praxis wird im Englischen Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C) genannt.
Mädchen und Frauen sind weltweit von FGM/C betroffen.
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Orchid Project Germany
Orchid Project Germany ist die deutsche Tochterorganisation der internationalen NGO Orchid Project, die sich weltweit für die Beendigung von weiblicher Genitalverstümmelung/-beschneidung (FGM/C) einsetzt.
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Alle 12 Minuten stirbt ein Mädchen an den Folgen von FGM/C
Alle 12 Minuten stirbt ein Mädchen als direkte Folge von FGM/C. Das sind 5 Mädchen pro Stunde, 120 Mädchen pro Tag, 44 320 Mädchen pro Jahr. Das sind nicht nur Zahlen – sie stehen für echte Leben, Träume und Zukunftsperspektiven, die durch eine Praxis ohne medizinischen Zweck verloren gehen.
Eine neue Studie der Universität Birmingham macht auf diese erschreckenden Statistiken aufmerksam und fordert, dass FGM/C als eine Pandemie der Gewalt neu definiert wird, die erheblich zur weltweiten Kindersterblichkeit beiträgt.
Die jährliche Zahl der Todesfälle aufgrund von FGM/C nähert sich der Zahl der Todesfälle durch bewaffnete Konflikte in Afrika, die durchschnittlich 48 400 kampffolgebedingte Todesfälle pro Jahr beträgt. Im Gegensatz zu dieser humanitären Krise, die große internationale Aufmerksamkeit erhält, sind Todesfälle im Zusammenhang mit FGM/C in den globalen Gesundheitsmaßnahmen jedoch weitgehend unsichtbar geblieben. Während bewaffnete Konflikte oft über die Nachrichten in unsere Wohnzimmer oder auf unsere Handys übertragen werden und im Vordergrund unseres Bewusstseins stehen, werden Todesfälle von Mädchen infolge von FGM/C oft nicht gemeldet. Sie bleiben unsichtbar und unbekannt. Mehr Informationen darüber, warum Todesfälle im Zusammenhang mit FGM/C nicht gemeldet werden, gibt es in diesem Policy Brief von Orchid Project, der in Zusammenarbeit mit der Universität Birmingham erstellt wurde.
Kein Leben sollte durch FGM/C verkürzt werden und niemand sollte dieser Praxis ausgesetzt sein. Es besteht akuter Bedarf für verstärkte Investitionen und ein stärkeres Engagement, um die Beendigung dieser Praxis zu beschleunigen.